Faszinierendes zum Thema »Wirkung«

Wirkung

In Deutschland regelt das Arzneimittelgesetz (AMG) die Zulassung, Herstellung, Überwachung und Vermarktung von Medikamenten und Heilmitteln. Insbesondere regelt das Gesetz auch, welche Aussagen zu den Wirkungen und Heilversprechen erlaubt sind. Das Ziel ist es, die Patientensicherheit zu gewährleisten und zu verhindern, dass irreführende oder falsche Informationen über die Wirkungen von Medikamenten verbreitet werden.

Konkret regelt das AMG in § 3 Abs. 1, dass Medikamente nur dann in den Verkehr gebracht werden dürfen, wenn sie sicher und wirksam sind. Außerdem müssen alle Informationen zu den Wirkungen und Eigenschaften eines Medikaments wissenschaftlich belegt sein. Heilsversprechen, die über die zugelassenen Anwendungsgebiete hinausgehen, sind verboten.

Wichtig!
Wie sonaqi das Wort »Wirkung« versteht

In unseren Texten nutzen wir immer wieder das Wort »Wirkung«.
Wir von sonaqi setzen »wirken« keinesfalls gleich mit »heilen«!
Vielmehr benutzen wir das Wort im Sinne von etwa Meister Eckhart,
dem deutschen Theologen und Mystiker (1260 bis 1328).

Was Meister Eckhart sagte

Eckhart schreibt in seinen Schriften von der Bedeutung der inneren Wirkung, die von geistigen Dingen wie Gedanken und Ideen ausgeht. Damit ist er geradezu revolutionär modern und sehr nah an unserer heutigen Auffassung des Begriffs »Information«.

Eckhart betont, dass es nicht ausreicht, nur äußere Handlungen zu vollziehen, sondern dass es darauf ankommt, welche innere Haltung und Überzeugung dahintersteht.

Für ihn ist das Bewusstsein entscheidend für die Wirkung von Dingen. Er sieht das Bewusstsein als eine Art Instrument, das entscheidet, welche Wirkungen von geistigen Dingen ausgehen. Wenn das Bewusstsein auf negative Gedanken und Überzeugungen fixiert ist, wird es auch negative Wirkungen hervorbringen. Ist es jedoch auf positive Gedanken und Überzeugungen ausgerichtet, so Eckharts Einsicht, werden auch positive Wirkungen entstehen.

Eckhart erkannte, dass geistige Dinge eine starke Wirkung auf uns haben können, dass es aber darauf ankommt, wie wir mit ihnen umgehen und welche Einstellung wir dazu haben.

Was Hans-Peter Dürr dachte

Hans-Peter Dürr (1929 bis 2014) war ein deutscher Physiker, der insbesondere durch seine Arbeiten zur Quantenphysik und deren philosophischen Implikationen bekannt wurde. Er war lange Zeit Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik in München und engagierte sich in zahlreichen sozialen und politischen Fragen.

Dürr greift Meister Eckharts Verständnis von Wirkung auf und grenzt die Wirkung von der Realität ab.

In dem Wort Realität steckt das lateinische res: die Sache, das Ding, sagt Dürr. Sein Fachgebiet, die Quantenphysik, erkennt, dass es ein Etwas im Sinne der klassischen, der mechanistischen Physik, gar nicht gibt. Was es gibt, sind »Wirkungen« zwischen Beteiligten: Die Quantenphysik, sagt er, weist darauf hin, dass die Natur nicht einfach aus einzelnen Teilchen besteht, sondern dass alles miteinander verbunden ist.

Noch einmal: Alles ist miteinander verbunden, ist verwoben, steht in Verbindung mit allem. Die Kommunikation findet via Information statt. So wirkt alles auf jedes. Dürr wörtlich: 

»Die Zukunft ist offen. Sie ist nicht nur eine noch nicht gewusste Tatsache, sondern sie ist wirklich offen. Und ich bin an diesem Schöpfungsprozess selbst beteiligt. Das heißt, es hängt  auch von mir ab, wie die nächste Seinsschicht, wie die Zukunft eigentlich aussieht. Und das habe ich immer als eine großartige Perspektive empfunden.«